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Wohnmobil-Produktion während Corona-Pandemie: Produktionsstopp bei Hobby und Hymer

Aktuell läuft bei den meisten Wohnobil-Herstellern die Produktion – noch. Niesmann + Bischoff und Hobby haben sich als erste dazu entschlossen, die Produktion zu schließen. Auch bei den anderen sind bereits jetzt Einschränkungen zu spüren.

Noch rollen die Bänder bei fast allen der großen deutschen Wohnmobilhersteller noch. Nur bei Niesmann + Bischoff steht die Produktion bis zum 5. April still. Bei den anderen werden Wohnmobile und Wohnwagen werden trotz Krise weiterhin gebaut. Der Freizeitbranche geht es also im Moment besser, als so manchem Automobil-Hersteller. Viele große Marken, wie VW, BMW und Audi mussten ihre Produktions-Standorte schon schließen, da die Gefahr einer Ansteckung bei so vielen Menschen auf engem Raum einfach zu hoch ist. Doch ganz unbetroffen sind die Betriebe der Wohnmobilhersteller auch nicht. promobil hat sich bei den deutschen Größen der Branche informiert.

Niesmann + Bischoff, Carthago, Knaus, Hymer, Pössl: Produktion zu Corona-Zeiten

Der Hersteller von Luxuswohmobilen Niesmann + Bischoff hat sich entschlossen, die Produktion in Polch zum 23. März 2020 zu schließen. Voraussichtlich bis zum 5. April werden keine Wohnmobile mehr vom Band laufen. Das bedeutet für die Kunden eine Lieferverzögerung von mindestens zwei Wochen. Damit will Niesmann + Bischoff präventiv gegen den Corona-Virus vorgehen, dies lies Geschäftsführer Hubert Brandl über die Facebook-Seite des Unternehmens verlauten.

Eine weitere Marke aus dem Hymer-Konzern, Dethleffs, wird ab 25.3.2020 ebenfalls die Produktionsbänder am Standort Isny stillstehen lassen. Die Pause soll bis Ostermontag dauern. Davon betroffen wird auch das Ausstellungszentrum sein. Zwei Gründe gibt Dethleffs dafür an: Erstens den Schutz der Mitarbeiter und zweitens die Lieferengpässe der Zulieferer – vor allem aus Italien. Für Services wie Kundendienst und Ersatzteile-Versorung steht während der Zeit eine Notbesetzung zur Verfügung. Angestellte aus der Verwaltung und anderen Bereichen, die nicht direkt mit der Produktion verbunden sind, arbeiten aus dem Homeoffice oder in kleinen Gruppen. Da Dethleffs damit rechnet, "dass das Thema Corona die Öffentlichkeit und die Wirtschaft noch mehrere Monate begleiten wird", will der Hersteller die Pause dazu nutzen, die Arbeitsplätze vor allem in der Montagehalle so umzugestalten, dass sie den neuen Hygiene- und Abstandsregeln entsprechen.

Die Schwesternmarken Carado und Sunlight produzieren beide im Capron-Werk in Neustadt/Sachsen. Nach Aussage des Marketing-Chefs Frank Kramers läuft hier bislang alles wie gehabt weiter, unter verschäften Sicherheitsmaßnahmen. Alle Veranstaltungen und Dienstreisen sind hier bis auf weiteres abgesagt. Gleichzeitig versucht Capron allen Verpflichtungen gegenüber Kunden, Lieferanten und Partnern nachzukommen. Die Versorgungslage mit Material ist noch gut. Kramers Worten zufolge kann sich die SItuation allerdings jederzeit ändern: "Um uns weiterhin möglichst sicher aufzustellen und der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiter/innen und Kunden gerecht zu werden sowie wirtschaftlichen Schaden vom Unternehmen abzuwenden, werden permanent weitere Präventivmaßnahmen geprüft."

Hersteller Hobby in Norddeutschland hat sein Werk in Fockbek zum 23.3.2020 komplett geschlossen, um die 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Wie lange der Produktionsstopp dauern wird, will die Geschäftsleitung zu Beginn dieser Woche entscheiden. Logistik, Lager und Verwaltung bleiben unter strengen Hygienemaßnahmen besetzt. Auch Handelsbetriebe, Kunden und Lieferanten werden laut Hobby-Geschäftsführung im Pandemieplan berücksichtigt, so sollen Handelspartner Programme mit den Finanzierungsbanken erarbeiten. Die Kunden dürfen Termine für Dichtigkeitsprüfungen, die in den nächsten 30 Tagen anstehen, um 90 Tage verlängern. Für Geschäftsführer Bernd Löher stehen vor allem die Menschen im Vordergrund: "Je konsequenter wir heute handeln, desto schneller haben wir es überstanden. Hauptsache, wir bleiben alle gesund."

Lief bislang bei den Marken Hymer und Eriba noch eine eingeschänkte Produktion, so werden spätestens zum 26. März die Fließbänder in Bad Waldsee stillgelegt. Noch Ende letzer Woche hatte das Unternehmen Kurzarbeit beantragt, aber noch nicht davon Gebrauch gemacht. Der Produktionsstopp soll zunächst drei Wochen lang dauern. Einerseits soll das die Belegschaft vor Infektionsketten schützen, andererseits soll es das Unternehmen "auf eine Phase vorübergehend niedriger Nachfrage" vorbereiten und sowohl Finanzkraft als auch Arbeitsplätze sichern. Hymer rechnet damit, dass es zu Einschränkungen kommt bezüglich der Produktionsversorgung mit Teilen als auch bei der Auslieferung von Fahrzeugen und Ersatzteilen. Das Händlernetz musste darüber hinaus aufgrund der Gesetzeslage vorübergehend schließen. Produktentwicklung und Service arbeiten derzeit im Homeoffice weiter – und im Unternehmen mit erhöhten Hygienemaßnahmen, Schutzwänden und entzerrten Büroflächen. Die Aussage von Hymer lautet: dazu "Wir sind überzeugt, damit die richtigen Weichen gestellt zu haben, um den Betrieb und die Innovationskraft unseres Unternehmens langfristig sicherzustellen."

Bei Knaus dagegen läuft es noch relativ normal. Präventiv wurden einige Mitarbeiter heimgeschickt, die zur Risikogruppe zählen. Das führt auch hier zu einer geringeren Zahl produzierter Fahrzeuge. Allerdings soll bei Knaus "so lange wie möglich Normalität herrschen", sagt Pressesprecher Stefan Diehl. Weiter sagt er: "In den letzten Wochen haben wir umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiter zu schützen und die Produktion unserer Freizeitmobile auch in einer sich zuspitzenden Situation sicherzustellen. Zu diesen Maßnahmen zählen neben der Installation von Desinfektionsstationen in unserem Haus, verstärkte Hygiene-Richtlinien und klare Verhaltensweisen bei Symptomen der Erkrankung inklusive der Einrichtung einer Telefon-Hotline für unsere Mitarbeiter."

Des Weiteren wurde die technische Infrastruktur geschaffen und einzelne Teams so organisiert, dass aus jeder Abteilung eine definierte Anzahl von Mitarbeitern aus dem Home-/Mobil-Office arbeiten. Durch die Dezentralisierung ist sichergestellt, dass im Fall einer Quarantäne die Abteilung weiterhin voll einsatzfähig ist.

Bei Carthago wurde die Produktion zum 19. März 2020 deutlich zurückgefahren. Anton Fetscher, Geschäftsführer Technik bei Carthago, verkündete das in einer Pressemitteilung. Der Grund: Bei Carthago gibt es einen bestätigten Corona-Fall. Die Gesundheitsbehörde riet daraufhin, einen Großteil der Mitarbeiter nach Hause zu schicken. Darüber hinaus schließen immer mehr Zulieferer ihre Produktion, was es Carthago zunehmend schwerer macht weiter zu produzieren. Nach aktuellem Stand soll die eingeschränkte Produktion in dieser Form bis zum 6. April laufen.

Beim Campingbus-Hersteller Pössl bietet sich ein ähnliches Bild. Die Produktion läuft weiter nach aktuellen Angaben von Vertriebsleiter und Pressesprecher Robert Hein. Allerdings sind durch Produktionsschließungen bei Lieferanten die Lieferketten in Gefahr und das Unternehmen rechnet mit Lieferverzögerungen. Um die Kontaktkette zu unterbrechen, wurden alle Handelsbetriebe mit Publikumsverkehr geschlossen und die Verwaltungseinheiten sind mit maximal einer Person pro Büro besetzt. Der Großteil der Mitarbeiter arbeitet auch hier aus dem Home-Office. "Es gilt, die Lage täglich neu zu bewerten", sagt Robert Hein. Ein ausführliches Interview mit dem Geschäftsführer Markus Wahl gibt's auf Youtube:

promobil hat Anfragen bei den Marke Adria und Bürstner gestellt. Die Hersteller haben sich bislang noch nicht geäußert.

Was bedeutet Corona für die Wohnmobil-Branche?

Der Caravaning Industrie-Verband Deutschland ( CIVD) rechnet damit, dass es keine starken Umsatzeinbrüche bei Wohnmobilen geben wird. Käufer von Freizeitfahrzeugen erfüllten sich mit dem Kauf einen jahrelangen Traum und schieben diesen höchstwahrscheinlich nur auf. Außerdem prognostiziert der Verband, dass Wohnmobil-Reisen besser aus dieser Krise hervorgeht als Urlaube mit Massenverkehrsmitteln.

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